Weihnachtsgeschichte 2015
Franz von Assisi auf dem Weg zur Krippe
Franziskus steht in den Anfängen der bürgerlichen Gesellschaft. Er kennt das Spiel mit der Macht, um Geld und Einfluss. Er könnte es mitspielen Er wählt einen anderen Weg. Nicht hoch hinaus. Sondern ganz tief nach unten – wie Jesus, dem er nachfolgt. Er lässt sich von den Armen umarmen. Leidenschaftlich
liebt er in ihnen den < heruntergekommenen > Gottessohn. Durch ihn weiß er sich ermutigt zu einem neuen Leben,: arm, gewaltlos, einfühlsam, ganz dicht bei den Kleinen und Unterdrückten.
Die Krippe, die er gegen Ende seines Lebens darstellt, ist alles andere als ein Zeichen sentimentaler Regression, sie ist Ausdruck eines Lebens in der Nachfolge Jesu. Er will anfangen, wo Jesu angefangen ist. Er will da sein, wo Jesu ist, draußen vor der Tür: >Und sie legten ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.< Franziskus will Jesus in seinem Leben Platz machen. Er will den Stall sehen, die Armut spüren.
Stall, Krippe – wissen wir noch, was das heißt? Damit ich immer neu daran erinnert werde, trage ich dieses Kreuz. Es stammt von einem Bauernhof meiner Eltern, aus Einem Türpfosten im Kuhstall, dicht bei der Futterkrippe.
Franziskus ist in jener Heiligen Nacht nach draußen gegangen, in den Wald. Nicht, um der Kirche den Rücken zu kehren! Er hat die Kirche geliebt. Er hat verfallene Kirchen wieder aufgebaut. Aber er will in dieser Nacht der Schöpfung ganz nahe sein, dicht bei den Pflanzen und den Tieren. Darum dürfen Ochs und Esel an der Krippe nicht fehlen.
Franz ist in der Schöpfung zu Hause. Er lässt sich in Gottes Welt beheimaten: der Himmel als Dach überm Kopf, die Erde als Boden unter den Füßen. Im Sonnengesang feiert er das Geheimnis der Krippe in der Schöpfung. Er kennt diese Wahrheit noch, die uns fehlt und deren Mangel uns krank macht.
In seiner Treue zur Erde bezeugt Franziskus, was das Weihnachtsevangelium erzählt: Gott kommt in die Welt.. Er ist ganz > eingefleischt < in unserer Welt. Dieser Welt gilt die Verheißung > Frieden auf Erden! <
Gesegnete Weihnachten und eine gesundes „Neues Jahr” Eure Kolpingsfamilie
Text aus dem Jahreslesebuch Lichtblicke Franz Kamphaus.
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